Berlin baut
2018-2020
... aber wie und für wen? Am HBF und um die Heidestraße entsteht ein neuer Stadtteil. An der Mühlenstraße bei der East Side Gallery werden exklusive Wohntürme wie folgt beworben:
„Die Eigentumswohnungen in Upside Berlin sind außergewöhnliche Rückzugsorte mit viel Wohlfühlatmosphäre. Ihre ebenso zeitgemäße wie zeitlose Architektur bildet eine markante Landmark inmitten eines faszinierenden Areals, das mit allen Vorzügen einer urbanen Schnittstellenlage begeistert." (Zit. aus: http://upside.berlin/architektur.php)
Die Gegend um die Mercedes-Benz-Arena und die Warschauer Brücke wird von den Digitalfirmen Zalando und Amazon mit ihren bis zu 140 m hohen Bürotürmen überragt werden. Nach Media-Spree geht es einfach weiter. Wem gehört die Stadt? Hierzu ein Zitat von Alexander Mitscherlich:
„Wir alle wissen, daß die unmittelbarste Vorbedingung, welche die Stadt der Zukunft menschengerechter werden lassen könnte, die Bodenreform, »auf der Strecke blieb«. Das Motiv dafür ist ein unzureichendes Bewußtsein der Öffentlichkeit für die Voraussetzungen ihrer eigenen Existenz. Sie lebt emotionell tief in der Vergangenheit und rechtfertigt damit blinden Eigennutz, der durch nichts zu rechtfertigen ist. Solange aber nicht ein Stück dieser neu entstandenen Realität der technischen Metropolen und ihrer weiterwachsenden Zahl von Bewohnern im öffentlichen Bewußtsein angenommen und verarbeitet ist, wird es keine Neuigkeiten in der Stadtgestalt von morgen geben." (Thesen zur Stadt der Zukunft, S. 56, Suhrkamp, 1. Aufl., 1971)
Auch 50 Jahre später spricht blinder Eigennutz aus den Neubauprojekten der Stadtgestaltung. Setzen wir uns also für eine andere Stadt ein! Ein Anstoß wäre die Besteuerung von Digitalkonzernen und das Volksbegehren zur Überführung von Wohnimmobilien in Gemeinnutz:
https://makeamazonpay.com
https://berlinvsamazon.com
https://www.dwenteignen.de
